Der
Eierkopf erwacht mit sehr viel Hinterleibsschmerzen auf einer harten Matratze.
Er hat noch Haare im Mund von einer mittäglichen Begegnung mit einer
Unbekannten auf dem Hauptbahnhof. Das Treffen war beiläufig. Ein leicht verrutschter
Rock samt Saum. Er hat das Klatschen seiner Eierschale noch im Ohr, wie sie
gegen die Wand schlägt. Er erinnert sich nur noch an ein Schattenspiel auf dem
Asphalt in einer 30er Zone. Engel aus Zuckerwatte hatten Verkehrsinseln
aufgestellt. Und da gab es noch den Wirt und seinen Kollegen mit kräftigem
Bizeps. Sie haben ihn einfach auf die Straße geworfen. Irgendwie ist er dann
doch nachhause gekommen.
Seine
Beinkleider riechen nach verschiedenen Osterfeuern. Der Lehm, der aus seinem
Stiefelprofil fällt, liegt im Bett samt Hundekot. Aus der Küche duftet es nach
Kaffee und Brutzel - Ei. Hastig
greift er ins Mittelfeld, denn da sind die Schmerzen besonders österlich. „Man
ist dass ne Wurst!“
Er
quatscht immer irgendwas drauf los, wenn er erwacht. Uschi brät ihm
Spiegeleier, steckt den Aal ins Osterglas und Jubi zum Trällern. Ein feines
Katerfrühstück.
„Ursula,
du bist die Beste!“ Er spitzt den ungewaschenen Mund zum Kuss, doch scheinbar
ist Uschi noch nicht in der Laune für „Ist ja alles gut, lieber Eierkopf!“
Beim
Frühstücken denkt er, dass vielleicht eine Dusche angebracht ist.
21.
April 2014