Mittwoch, 4. Januar 2017

Der Rabe schreit

Mitten im Park – die Nase im Wind. Und kein Mensch in Ohlsdorf. Die Äste wirbeln zwischen Mond und Sonne. Es ist Wetter. Wetter so, wie wenn Gischten und die Haut der Wange zusammenfinden. Wetter, wo die Ohren glühen und die Tage sausen. Und das keiner draußen ist, hat seinen Grund. Wetter, wie russische Volkslieder und Bewegungen wie Seemannsgarn.

Alle Wetter! Vorausgesagt war Sonnenschein und Eisblumenschmuck. Keine schwarzweißen Nonnen auf entwurzelten Bäumen am Firmament. Vorausgesagt war die Vorhersage, die Idee des Frosches, der vom Leiterwagen fiel. Kinder mit Pudelmützen und Schlittenmüttern, Norwegermuster auf Handschuhen, kein tanzendes Gestrypp über den Gartengräbern. Die letzten Rausgelassenen und Ausgelassenen in Regenmänteln tanzen im Pfützenbogen der Regenreifen. Versicherungen zahlen nicht mehr. Reinigungsfirmen leben hoch.

Der Rabe schreit. Äste wirbeln wie von Kunsthänden durcheinander geworfen.



4.1.2017