Da
steht sie nun vor mir, diese Schlampe von nebenan, die immer rauchend die
Wäsche aufhängt. Jetzt raucht sie auch. Sie steht da mit nacktem Oberkörper,
löchriger Jeans, schwarzen Gartenfüßen. Um ihre Augen etwas Menschliches.
Krähenfüße und ein zartes Lächeln, welches an den Mundwinkeln versiegt. Als ich
in diese Gegend gezogen war, wollte ich mich einigeln. Das habe ich dann auch
getan. Jetzt steht ihr blanker Busen im Angebot. Ein Busen, der in diese Gegend
passt. Weiß, rund und unverbindlich. Sie ist eine hübsche Frau. So eine
Vorstadthusche die auffällt. So eine, der man nachschaut, wenn sie in den Bus
einsteigt und wieder aussteigt. Sie hat so grade Schultern und ist schwer zu
schätzen. Dreißig, vierzig.
Wir
sind da um uns abzunutzen. An Montagen liege ich sonst im Bett, verkatert und
verschwitzt. Jetzt reiche ich dieser Frau den Ascher.
„Stört
es dich, wenn ich rauche?“
„Ja,
aber du sollst mich stören!“
Sie
zieht sich aus. Zwei richtig fette Hämatome an den Innenschenkeln.
„Ich
bekomme ganz schnell blaue Flecken!“
Verletzte
Frauen rühren mich an. Wenn man in ihr Bein drückt, erzeugt man eine Delle, die
nicht gleich wieder rausgeht. Sie ist bedienbar, wie ein Haushaltsgerät.
Gewitterluft liegt in der Luft. Immer diese ersten Blicke, denen ein zweiter
und dritter Blick folgt. Zu zweit zu sein beim Sex ist manchmal ganz schön
störend. Sie dreht sich um, guckt mir zu, während ich sie ins Bücherregal
stelle. Sie hat gute Stopperqualitäten. Nur ihre Füße sind nicht sauber. Ich
koche sie in der Küche aus und habe einen Grundsud. Ich bin für solides
Speisen, vor allem auch zu den richtigen Zeiten. Ich hatte schon lange keine
fremden Haare mehr im Gesicht. Aber man gewöhnt sich dran.
Draußen
wächst Gras über die Sache.
9.
Juli 2012