Mittwoch, 27. Juli 2011

Das rennende Weib

Sie hat Schlagseite. Links ist sie schlauchförmig. Durchtrainiert bis zu den Grußhacken. Geschmeidig wie eine Indianerin saugt sie den Fußboden. Ohne Maschine. Sie saugt den Asphalt. Ihre Füße kleben auf der Straße. Dabei lächelt sie süß wie ein Sommertag mit Krähenfüßen im Trainingsgesicht. Der Lauftrainer trägt seinen purpurnen Pullover mit Schulterwurf, raucht Pfeife und fährt Mini Golf Silver Shadow. Er ist leicht untergewichtig. Ihm fehlen fünf Kilo für die Fernsehkameras. Sie heißt Olga Perpedia Poppinguez Lucia Rennstrumpf. Leichtmetallhüfte, Klatschspalte, wegen wechselnder Tanzpartner zwischen dem P1 und dem Club of Rome. Hin und wieder versinkt ein tropfen Alkohol im finsteren Loch, welches sich ab und zu selbstständig macht und bei jedem Schritt reibt es. Ellbogen im Gesicht der Gegnerinnen. Mal den Spitzenlaufschuh in afrikanische Rennschenkel getreten oder die Faust in den Magen einer natürlich gestählten Maorimutter gedrückt.

Es geht ums Überleben. Meile für Meile. Ums Einsammeln der Startgelder. Ums Merci Cherie für den Applaus an der Rennstrecke. Das fettfreie Brot der Künstlerin.

Viel Glück Olga Perpedia Poppinguez Lucia Rennstrumpf. Und danke fürs Interview.

Schwenk ins Publikum, Schwenk in den Himmel. Wir geben ab zur Reitdressur der Mittelfinger präsentierenden Amazonen.



27. Juli 2011