Montag, 21. April 2014

Ostermontag in der Stadt





Der Eierkopf erwacht mit sehr viel Hinterleibsschmerzen auf einer harten Matratze. Er hat noch Haare im Mund von einer mittäglichen Begegnung mit einer Unbekannten auf dem Hauptbahnhof. Das Treffen war beiläufig. Ein leicht verrutschter Rock samt Saum. Er hat das Klatschen seiner Eierschale noch im Ohr, wie sie gegen die Wand schlägt. Er erinnert sich nur noch an ein Schattenspiel auf dem Asphalt in einer 30er Zone. Engel aus Zuckerwatte hatten Verkehrsinseln aufgestellt. Und da gab es noch den Wirt und seinen Kollegen mit kräftigem Bizeps. Sie haben ihn einfach auf die Straße geworfen. Irgendwie ist er dann doch nachhause gekommen.

Seine Beinkleider riechen nach verschiedenen Osterfeuern. Der Lehm, der aus seinem Stiefelprofil fällt, liegt im Bett samt Hundekot. Aus der Küche duftet es nach Kaffee und Brutzel - Ei.  Hastig greift er ins Mittelfeld, denn da sind die Schmerzen besonders österlich. „Man ist dass ne Wurst!“

Er quatscht immer irgendwas drauf los, wenn er erwacht. Uschi brät ihm Spiegeleier, steckt den Aal ins Osterglas und Jubi zum Trällern. Ein feines Katerfrühstück.

„Ursula, du bist die Beste!“ Er spitzt den ungewaschenen Mund zum Kuss, doch scheinbar ist Uschi noch nicht in der Laune für „Ist ja alles gut, lieber Eierkopf!“

Beim Frühstücken denkt er, dass vielleicht eine Dusche angebracht ist.


21. April 2014